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Behandlungstrends bei nicht-obstruktiver feliner idiopathischer Zystitis

Umfrage unter US-Tierärzten: Behandlungstrends bei nicht-obstruktiver feliner idiopathischer Zystitis

Umfrage unter US-Tierärzten: Behandlungstrends bei nicht-obstruktiver feliner idiopathischer Zystitis

Was ist feline idiopathische Zystitis (FIC)?

FIC ist eine chronische Entzündung der Harnblase bei Katzen, deren genaue Ursache oft unklar bleibt. Typische Symptome sind häufiges Urinieren, Blut im Urin und Schmerzen beim Wasserlassen. Besonders problematisch ist die nicht-obstruktive Form, bei der es keine sichtbare Blockade im Harntrakt gibt, die Krankheit jedoch chronisch verläuft und oft durch Stress ausgelöst wird.

Die Umfrage: Wichtige Erkenntnisse

Das Ziel dieser Studie war es, Informationen über Behandlungsansätze und Trends zur Behandlung von nicht-obstruktiver feliner idiopathischer Zystitis (FIC) zu sammeln.

Methoden
Eine internetbasierte Umfrage unter Tierärzten wurde durchgeführt, die sich auf ambulante Behandlungsansätze für Katzen konzentrierte, die stabil, nicht obstruiert sind und Anzeichen einer unteren Harnwegserkrankung aufweisen, die auf FIC zurückzuführen sind, wobei andere Ursachen (z.B. Urolithiasis, Harnwegsinfektionen) ausgeschlossen wurden.

Ergebnisse
Insgesamt 606 Tierärzte reichten vollständige Umfragen ein. Die Befragten gaben an, dass sie in mindestens 75% der Fälle Informationen über Stressfaktoren bei Katzen (542/606, 89%), Ressourcenumgebung (z.B. Anzahl der Katzentoiletten; 466/606, 77%) und Ernährung (552/606, 91%) sammelten. Nur 31% (187/606) der Befragten berichteten, dass sie in mehr als 75% der Fälle Informationen über die tägliche Mensch-Katze-Interaktion einholten, während 69% (419/606) angaben, dass sie diese Informationen in 50% der Fälle oder seltener sammelten. Zu den am häufigsten ausgewählten Behandlungen bei akuten FIC-Fällen gehörten Analgetika (537/606, 89%), modifiziertes Management der Katzentoilette (435/606, 72%) und synthetische Katzenpheromone (422/606, 70%). Die am häufigsten gewählten Behandlungen für chronische FIC-Fälle waren verschreibungspflichtige Diäten (519/606, 86%), modifiziertes Management der Katzentoilette (508/606, 84%) und Umweltverbesserungen (493/606, 81%). Herausforderungen im Zusammenhang mit der Einhaltung der Empfehlungen durch die Besitzer und deren Erwartungen wurden von 81% (486/599) bzw. 62% (372/599) der Befragten als Hindernisse für eine erfolgreiche Behandlung angegeben. Eine Umsiedlung oder Euthanasie wurde von 37% (224/606) bzw. 10% (59/606) der Tierärzte aufgrund von Schwierigkeiten bei der Behandlung von FIC empfohlen.

Schlussfolgerungen und Relevanz
Der Behandlungsansatz bei nicht-obstruktiver FIC ist multimodal, und die Empfehlungen variieren zwischen akuten und chronischen Fällen. Ein Verbesserungspotential liegt in der Kommunikation und Aufklärung der Besitzer, was die Compliance der Besitzer verbessern und dazu beitragen könnte, angemessene Erwartungen zu setzen. Die Bedeutung der Mensch-Katze-Interaktion als Managementstrategie scheint dabei unterbetont zu sein.

Einführung
Die feline idiopathische Zystitis (FIC) ist die häufigste Erkrankung der unteren Harnwege bei Katzen (FLUTD) und macht 55–67% der Fälle aus. Dennoch ist sie nach wie vor wenig verstanden. Katzen mit FIC zeigen Hämaturie, Pollakisurie, Strangurie und Periurie, und in den schwersten Fällen kann es zu einer Harnröhrenobstruktion (UO) kommen. Diese unspezifischen Symptome überschneiden sich mit denen von Urolithiasis, Harnröhrenpfropfen, bakterieller Zystitis und Neoplasien, sodass FIC eine Ausschlussdiagnose ist. Die Ätiologie von FIC ist ebenso unklar, obwohl aktuelle Forschungsergebnisse eine Verbindung zwischen Umweltstress und Blasenentzündungen nahelegen.

FIC beeinträchtigt das Wohlbefinden von Katzen erheblich und führt in einigen Fällen zum Tod. Unangemessenes Urinieren, wie bei FIC, ist ein Risikofaktor für die Abgabe von Katzen in Tierheime. Zwei Studien berichteten, dass 46–61,5% der Katzen, die zunächst mit FIC diagnostiziert wurden, wiederkehrende Episoden von FLUTD erlebten. Katzen mit einer höheren Anzahl von Rückfällen wurden signifikant häufiger aufgrund von FLUTD eingeschläfert als aufgrund anderer Ursachen. Die Sterblichkeitsrate bei FIC liegt zwischen 5–21%, was auch Katzen einschließt, die an UO gestorben sind oder aufgrund von UO eingeschläfert wurden.

Trotz der Prävalenz und der Auswirkungen von FIC gibt es nur begrenzte evidenzbasierte Unterstützung für die verschiedenen Behandlungsmethoden, und es gibt keinen Konsens innerhalb der veterinärmedizinischen Gemeinschaft. Verschiedene Behandlungen, die in der Literatur oder anekdotisch vorgeschlagen wurden, sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Studien, die multimodale Umweltmodifikationen (MEMO), Katzenpheromone und Alpha-Casozepin untersuchten, zeigten eine Verringerung des wahrgenommenen Stresses bei Katzen. Ebenso wurde eine verminderte Häufigkeit von FLUTD-Symptomen berichtet, wenn Katzen mit verschiedenen verschreibungspflichtigen Diäten oder Dosenfutter gefüttert wurden.

Dennoch sind einige dieser Ergebnisse in der Forschung schwer zu reproduzieren. Studien zur Wirksamkeit von Amitriptylin oder Glucosamin bei der Behandlung von nicht-obstruktiver FIC unterstützen deren Einsatz nicht. Es gibt Protokolle, die den Einsatz von Acepromazin, Buprenorphin, intravesikalen Glykosaminoglykanen, Meloxicam und Prazosin zur Behandlung von obstruktiver FIC untersuchen, mit wechselnden Ergebnissen. Weitere Studien sind erforderlich, um festzustellen, ob diese Mittel bei nicht-obstruktiver FIC von Nutzen sind.

Weitere Informationen

Mehr Details und tiefere Einblicke in die Ergebnisse dieser Umfrage finden Sie hier: Umfrageergebnisse zur Behandlung von FIC.

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